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Neuigkeiten aus dem Kloster

«Benedicta» – Gesegnete im Alltag

Die Benediktsregel ist eines der grossen Lebensbücher. Ihre Aktualität hat bis heute nichts von seiner Kraft verloren. Die Schwestern im Fahr leben nach dieser Regel.

Die Oblatinnen vom Kloster Fahr beschreiben mit eigenen Worten einzelne Abschnitte dieser benediktinschen Lebensweisheit und nehmen Sie mit auf die Spurensuche des eigenen «gesegnet-seins» im Alltag.

Die Impulse wechseln Anfang und Mitte Monat.

«Benedicta» zum 1.1.2025

«Höre – neige das Ohr deines Herzens» RB Prolog 1

Mit diesem Satz beginnt heute die fortlaufende Lesung der Benediktsregel im Konvent. Viermal im Jahr hören wir diesen Satz – unzählige Male lesen wir ihn.

Als Benedikt diese Worte in seine Regel aufnahm, erinnerte er sich sicher an die Gebetstradition, in welcher Jesus war: «Sch’ema Israel! Höre Israel, der Ewige, unser Gott ist einzig». Zweimal täglich wurde und wird im Judentum dieses Gebet gebetet.

Aber um zu hören braucht es noch etwas, Benedikt sagt uns, wir sollen das Ohr des Herzens neigen. Mit anderen Worten, wir sollen uns auf das Hören vorbereiten.

Damit dies gelingt braucht es Stille, Schweigsamkeit. Das wusste Jesus, welcher sich immer wieder in die Stille zurückzog, und das wusste Benedikt, welcher an zahlreichen Stellen seiner Regel vom Schweigen und der Stille redet. (z.B. RB 6 und RB 42)

Bis heute machen Menschen die Erfahrung, dass Hören und Stille zusammengehören, etwa wenn Henri Nouwen seine Erfahrung in einem Trappistenkloster unter den Titel stellt:  «Ich hörte auf die Stille».

Oder wenn P. Zacharias den Abt zum kleinen Mönch sagen lässt: «Stille ist wertvoll – du solltest sie gut behüten»

Wer weiss, vielleicht kann das ja ein Vorsatz für 2025 sein: Die Stille gut behüten!

                     Text und Foto: Jeanine Dorothee Kosch, Oblatin Kloster Fahr

Bildlegende: Krypta des Hl. Benedikt und der Hl. Scholastika in Montecassino

Führungen im Kloster Fahr

Übrigens: Eine individuelle Führung lädt ein zur Reise durch die lange und bewegte Geschichte des Klosters am Rande der Stadt Zürich, vermittelt Informationen zum Alltag der Benediktinerinnen vom Fahr und bietet unerwartete Einblicke hinter die Klostermauern.