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Neuigkeiten aus dem Kloster

Inspirierte ü30-fahrwärts Tage

Ein Rückblick auf die ü30-fahrwärts Tage, welche vom 23.-25. August 2024 stattfanden.

Am Mantel Gottes stricken...

... und so an einer modernen Kirche mitgestalten, die die Tradition ernst nimmt und Laien ermächtigt.

Mit Referentin, Dr. theol. Monika Bauer, lernten die ü30-fahrwärts-Teilnehmerinnen die amerikanische Journalistin und Sozialaktivistin, Dorothy Day (1897–1980) kennen und liessen sich von dieser Querdenkerin, Liebhaberin des Lebens und leidenschaftliche Gottsucherin, inspirieren.

Der Titel des Wochenendes machte neugierig: stricken kann eine Beschäftigung alter Frauen sein, konservativ und langweilig - wenn sie dann auch noch fromm sind, so ist die negative Konnotation komplett!
Andererseits hat aber «lisme» in der Mundart einen Zusammenhang mit Lesen, denn dabei werden nicht Maschen, sondern Buchstaben aufgelesen und kombiniert. Die ältesten erhaltenen Strickwaren stammen aus dem 7. – 9. Jh. und ermöglichten ab dem 12. Jh. den Ersatz der Beinlappen durch Strümpfe. Die Technik wurden von den Mauren aus Nordafrika nach Europa gebracht. Wenn man dann noch bedenkt, dass Handarbeit gesundheitsfördernd ist, dann merkt man schnell, dass diese Handfertigkeit auch eine grosse positive Wirkung hat. Sie fand sogar bei F. Schiller und W. Schlegel in der Literatur Beachtung.

So gesehen ist «Stricken am Mantel Gottes» eine sinnvolle, tatkräftige Art, die Botschaft Jesu in der Welt nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten zu verbreiten und spürbar zu machen. Genau dies war auch das Ziel der bekanntesten amerikanischen Katholikin Dorothy Day, auf die auch Papst Franziskus bei seinem Besuch 2015 in den USA Bezug nahm: Sie ist seiner Ansicht nach eine der vier bedeutendsten Personen Amerikas (neben Martin Luther King, Abraham Lincoln und Thomas Merton). Sie wollte das Reich Gottes mit vielen kleinen Gesten im Alltag der Menschen, vor allem der Obdachlosen, erlebbar machen.

Mit dieser Vorlage hatten die Teilnehmenden auf dem Karthäuserwalk und im gegenseitigen Austausch Gelegenheit, sich über ihr eigenes Engagement beim Stricken am Mantel Gottes Gedanken zu machen und sich auszutauschen.

Die Fäden des Themas wurden im Sonntagsgottesdienst mit Monika Bauer und Marcel von Holzen sowie den Liedern unter der Leitung von Ruth Mory-Wigger eindrücklich zusammengewoben und verknüpft und ermöglichten ein intensives Erlebnis. Herzlichen Dank allen für ihren Beitrag zum Gelingen, allen voran den Schwestern im Fahr für die beeindruckende Gastfreundschaft!

Regina Käppeli

Führungen im Kloster Fahr

Übrigens: Eine individuelle Führung lädt ein zur Reise durch die lange und bewegte Geschichte des Klosters am Rande der Stadt Zürich, vermittelt Informationen zum Alltag der Benediktinerinnen vom Fahr und bietet unerwartete Einblicke hinter die Klostermauern.