Neuigkeiten aus dem Kloster
«Benedicta» – Gesegnete im Alltag
Die Benediktsregel ist eines der grossen Lebensbücher. Ihre Aktualität hat bis heute nichts von seiner Kraft verloren. Die Schwestern im Fahr leben nach dieser Regel.
Die Oblatinnen vom Kloster Fahr beschreiben mit eigenen Worten einzelne Abschnitte dieser benediktinschen Lebensweisheit und nehmen Sie mit auf die Spurensuche des eigenen «gesegnet-seins» im Alltag.
Die Impulse wechseln Anfang und Mitte Monat.
„Er (der Abt) ahme den Guten Hirten mit seinem Beispiel der Liebe nach: 99 Schafe ließ er in den Bergen zurück und machte sich auf, um das eine verirrte Schaf zu suchen. Mit dessen Schwäche hatte er so viel Mitleid, dass er es auf seine heiligen Schultern nahm und so zur Herde zurücktrug.“
RB 27,8-9 vgl. Lk 15,4-7 und Mt 18,12-13
Jeder kennt wohl das Bild des Hirten aus Psalm 23, der Gott als sorgenden Hirten beschreibt: „Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen…“.
Im Neuen Testament sagt Jesus von sich selbst: „Ich bin der gute Hirte.“ (Joh 10,11.14) Er kennt seine „Schafe“ und ruft sie einzeln beim Namen.
Im Gleichnis vom verlorenen Schaf (Lk 15,4-7 und Mt 18,12-13) spricht Jesus von einem Hirten, der 99 Schafe zurücklässt, um ein einziges verlorenes oder verirrtes Schaf zu suchen. Betont wird in diesem Gleichnis die Freude des Hirten, als er das Schaf wiederfindet. – Dieses Gleichnis zitiert Benedikt frei im Abtskapitel 27,8-9:
Wie der Hirte im Evangelium soll der Abt/die Äbtissin/die Priorin den Bruder/die Schwester aufsuchen, die sich von der Gemeinschaft entfernt und ausgeschlossen haben. Ja, die Oberen sollen Mitleid mit deren Schwäche haben und die Schwester/den Bruder selbst zurückführen zur Gemeinschaft.
Dass die Oberen diese Aufgabe nicht delegieren können, sondern sie zur „Chefsache“ machen müssen zeigt, wie wichtig Benedikt jedes einzelne Glied der Gemeinschaft ist.
Wo sind meine Prioritäten? Bin ich bereit, mich einzusetzen und andere(s) zurückzustellen, wenn ein Mensch mich besonders braucht oder in Not ist?
Und: Wie tröstlich ist es zu wissen, dass – egal, wo ich gerade bin – Gott/Jesus Christus mich sucht und sich um mich kümmert, als gäbe es nur mich!
Renate Francesca Köbeler, Oblatin Kloster Fahr

Führungen im Kloster Fahr
Übrigens: Eine individuelle Führung lädt ein zur Reise durch die lange und bewegte Geschichte des Klosters am Rande der Stadt Zürich, vermittelt Informationen zum Alltag der Benediktinerinnen vom Fahr und bietet unerwartete Einblicke hinter die Klostermauern.
