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Neuigkeiten aus dem Kloster

«Benedicta» – Gesegnete im Alltag

Die Benediktsregel ist eines der grossen Lebensbücher. Ihre Aktualität hat bis heute nichts von seiner Kraft verloren. Die Schwestern im Fahr leben nach dieser Regel.

Die Oblatinnen vom Kloster Fahr beschreiben mit eigenen Worten einzelne Abschnitte dieser benediktinschen Lebensweisheit und nehmen Sie mit auf die Spurensuche des eigenen «gesegnet-seins» im Alltag.

Die Impulse wechseln Anfang und Mitte Monat.

16.10.2024

„Wer weniger braucht, danke Gott und sei nicht traurig.“                   RB 34,3

Die Natur entfacht im Herbst ein wahres Feuerwerk: die Blätter färben sich bunt, Früchte und Nüsse reifen und fallen zu Boden. – Auf ganz natürliche Weise weckt dies in uns Dankbarkeit – für all das, was gewachsen, gereift ist und was wir genießen dürfen.

Erntedank feiert darum auch die Kirche im Oktober und breitet all die guten Gaben im Altarraum vor unseren Augen aus, dass es eine wahre Freude ist.

Wie steht es bei Benedikt mit der Dankbarkeit? – Die Mönche begannen ihr frühmorgendliches Chorgebet täglich mit Psalm 95, in dessen zweitem Vers es heißt: „Lasst uns mitDank (andere Übersetzung: mit Lobpreis) seinem Angesicht nahen…“.

In der Benediktsregel kommt das Danken nur an zwei Stellen vor: im oben zitierten 3. Vers aus dem 34. Kapitel über „Die Zuteilung des Notwendigen“und im 66. Kapitel („Die Pförtner des Klosters“): „Sobald jemand anklopft oder ein Armer ruft, antworte er (der Pförtner):Dank sei Gott‘ oder ‚Segne mich.' (RB 66.3)

Der Mönch soll danken, auch wenn er im Vergleich zu anderen weniger bekommt. Und beim Pfortendienst, der gewiss aufgrund der vielen verschiedenen Anliegen und Charaktere der Gäste und Besucher nicht immer einfach war, wünscht Benedikt ebenso die Haltung der Dankbarkeit.

Danken – nicht nur in der „Fülle“, sondern auch „mit leeren Händen“? Widerstrebt das nicht dem Denken unserer Überflussgesellschaft? Oder ist nicht in der Tat der Mensch glücklicher, der mit wenig zufrieden und dafür dankbar ist. Und bringen uns vielleicht vermeintlicher Mangel und Menschen, an denen wir uns reiben, in unserer persönlichen Entwicklung nicht weiter als ein “Immer mehr“ und “Bloß keine Auseinandersetzung“?

                                                                    Renate Francesca Köbeler, Oblatin Kloster Fahr

Führungen im Kloster Fahr

Übrigens: Eine individuelle Führung lädt ein zur Reise durch die lange und bewegte Geschichte des Klosters am Rande der Stadt Zürich, vermittelt Informationen zum Alltag der Benediktinerinnen vom Fahr und bietet unerwartete Einblicke hinter die Klostermauern.